Samstag, 28. September 2013

Wie beginnt man einen Blog?

Schon seit etwa einem halben Jahr geht die Idee einen Blog zu schreiben in meinem Kopf herum. Doch wie beginnt man so etwas? Wie beginnt man einen Blog über seine Lebensader? Ich habe bewusst den Begriff Lebensader der Lebenslinie vorgezogen. Erstens habe ich eine so genannte "Lebensader" in meinem linken Unterarm und zweitens haben Adern meines Wissens nach auch quasi Abzweigungen. Ein Leben verläuft nie gerade wie eine Linie. Oft steht man auch an Kreuzungen und muss sich für einen Weg entscheiden ohne genau zu wissen, was auf einen zukommt.

Erstere genannte Lebensader ist mein Dialyseshunt. Hierbei wird bevorzugt die Arteria radialis mit der Vena cephalica am Unterarm verbunden. Da ich Rechtshänderin bin, hat man bei mir den linken Unterarm verwendet, damit ich in der Lage war, während der Dialyse zu schreiben und essen usw.
Die Dialyse benötigte ich aufgrund meiner chronischen Niereninsuffizient. Nach etwas über einem Jahr wurde ich transplantiert.

Die chronische Niereninsuffizienz ist Teil meiner Erbkrankheit, dem Senior-Loken-Syndrom. Zudem habe ich eine fortgeschrittene Retinitis Pigmentosa, die mit einer starken Gesichtsfeldeinschränkung, Blendempfindlichkeit und Nachtblindheit einhergeht.

Es soll in diesem Blog vor allem darum gehen, wie man mit solch einem Syndrom und einer Einschränkung leben und vor allem Spaß haben kann. Bei mir ist unklar von wem ich die Krankheit geerbt habe. Sie überspringt meist eine Generation und sofern das Nierenversagen nicht eintritt, kann es sein, dass auch die Augenerkrankung unbemerkt bleibt, da man sich mit ihr wegen der meist noch lange gut vorhandenen Sehschärfe gut arrangieren kann. Deshalb war es für mich bei Diagnose erstmal ein Schlag. Wie mit der neuen Situation umgehen? Ich war gerade mal zehn Jahre alt, als man die Augenerkrankung diagnostizierte, zwei Jahre später folgte das Nierenversagen.

Themen, die mich interessieren sind vor allem die Organspende, Inklusion, Barrierefreiheit als auch die momentanen Kürzungen in der Dialysepraxis. Des Weiteren interessiere ich mich sehr für die Asylpolitik und zukünftige Europapolitik Deutschlands und das nicht nur, da mein Vater aus Bosnien, einem ehemaligen Kriegsgebiet, stammt.

Ich denke dieser Blog kann auch mir helfen, die Situationen in die ich komme, zu reflektieren und bei manchen Sachen hilft ja auch einfach mal darüber reden. In diesem Fall schreiben.

Ich stehe euch für Feedback und Rückfragen stets zur Verfügung.

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